Neue junge Sänger konnten geworben werden und bald hatte der Chor wieder eine stattliche Sängerzahl. So wirkte die Eintracht am 11. Oktober 1969 anläßlich des Volksmusiktages im Kurhaus Wiesbaden mit. Die Wiesbadener Presse sprach von einem „Beispiel gepflegten Chorgesanges„.
Der Leiter des Akkordeon-Orchesters Dietmar Walther lud daraufhin die Sänger zu einer weiteren Veranstaltung im Frühjahr 1970 ins Wiesbadener Kurhaus ein, was zur Folge hatte, dass sich der hessische Rundfunk für den Chor der „Eintracht„ interessierte. Am 6. Juni 1970 fuhren die Sänger zu einer Aufzeichnung zum Hessischen Rundfunk nach Frankfurt und am Sonntag, dem 23. August 1970, wurden dann die Lieder erstmals ausgestrahlt, die noch öfter im Rundfunk zu hören waren.
Auch tat der Vorstand etwas für die Geselligkeit im Vereinsleben. 1969 unternahm man eine 4-Tagesfahrt nach Österreich, welche man auf Grund des großen Anklanges 1970 wiederholte und auf 5 Tage ausdehnte. Die Sänger mit ihren Frauen waren so begeistert, dass die Vereinsführung beschloß, diese Reisen jedes Jahr durchzuführen. Durch diese Erfolge gestärkt, kam der Wunsch auf 1972 wieder ein Chorkonzert abzuhalten. Um dieses Konzert repräsentativ zu gestalten, nahm man Verbindung mit der Fa. Söhnlein auf, damit diese ihren Speisesaal zu Verfügung stelle. Nach erfolgreichem Abschluß dieser Verhandlungen wurde der 17. März 1972 festgelegt. Die Sänger gingen mit Freude an diese neue Aufgabe heran, als das Schicksal wiederum zuschlug.
Vierzehn Tage vor der geplanten Durchführung dieses Konzertes erlitt der 1. Vorsitzende Adolf Lauber einen Herzinfarkt. Die Sänger und seine Angehörigen atmeten erleichtert auf, als feststand, dass er wieder gesunden werde. Er konnte aber für die nächste Zeit das Amt eines Vorsitzenden nicht übernehmen. So wählte man in der einberufenen Jahreshauptversammlung den seitherigen Schriftführer Adolf Wehnert zum 1. Vorsitzenden. Adolf Wehnert ging nun daran, die große Arbeit, die auf die „Eintracht" zukam – das 100jährige Bestehen – zu bewältigen. Er und seine Mitarbeiter machten dieses Fest in gemeinsamer Arbeit zu einem vollen Erfolg, der sich würdig an die Feierlichkeiten vergangener Jahre anschließen konnte.
Der Kommersabend sowie das Freundschaftssingen fanden am 11. und 12 Juni 1977 in einem von den Sängern persönlich aufgebautem Festzelt satt. Am Freundschaftssingen waren insgesamt 37 Vereine beteiligt. Durch den Oberbürgermeister Rudi Schmitt wurde dem Verein die Goldene Plakette der Landeshauptstadt Wiesbaden überreicht.
Doch auch nach dem tollen Jubiläum zum 100-Jährigen Bestehen wurde der Verein schnell wieder vom Tagesgeschäft eingeholt. Waren beim Fest noch über 60 Sänger auf der Bühne, so ist die Zahl seit dieser Zeit eigentlich ständig rückläufig. Dies liegt sicherlich zum Einen daran, dass auch Sänger nicht jünger werden, zum Anderen aber auch am nicht vorhandenen Nachwuchs. Zu groß sind die Konkurrenten aus Sport und Unterhaltung und viel zu einfach ist es, sich unterhalten zu lassen bevor man für irgend eine Unterhaltung selbst aktiv werden muss.
Dies war die Zeit in er die „Eintracht“ erkannte, dass am Vereinsleben alle Mitglieder und nicht nur die Sänger beteiligt werden müssen. So wurde das Vereinsangebot für alle Mitglieder erweitert. Zusätzlich zu regelmäßigen Chorkonzerten veranstaltete der Verein einen Wandertag, ein Grillfest und ein Oktoberfest. Nikolausfeier für die Aktiven und geladene Gäste sowie eine Weihnachtsfeier gehörten ohnehin bereits zum festen Bestandteil des Terminkalenders. Nach wie vor existiert bei der „Eintracht“ eine Laienspiel-gruppe, die 2 mal pro Jahr ein Theaterstück aufführt. Ein weiterer Höhepunkt stellt mittlerweile ebenfalls die Kappensitzung der „Eintracht“ dar. Auch hier kann der Verein überwiegend auf eigene Akteure zurück greifen. Dies alles hat dazu geführt, dass der Verein auf einem gleichbleibend guten Niveau gehalten werden konnte. Grösster Beliebtheit erfreut sich ausserdem die alljährliche 5-Tages-Fahrt der „Eintracht“ bei der regelmässig bis zu 100 Mitfahrer gezählt werden können.